Konsequenzen für die Praxis und das Berufsbild.
Professorin Uta Pohl-Patalong, Kiel – Vortrag auf dem Theologischen Tag der Pastor*innen in Nordelbien e.V. am 10. März 2025.
Liebe Teilnehmende am „Theologischen Tag“,
die Frage nach Arbeitszeitregelungen für Pastor:innen wird schon lange und oft sehr kontrovers diskutiert. Das Spektrum von Meinungen reicht von der Überzeugung, dass der Beruf nur mit klaren Regelungen Zukunft hat bis zu der Ansicht, dass diese ihn irreparabel beschädigen würden. Es wäre erstaunlich, wenn es sich nicht auch in dieser Runde zeigenwürde. Und da es ja ohnehin lerntheoretisch immer sinnvoll ist, wenn man sich erst der eigenen vorgängigen Urteile vergewissert, bevor man sich mit etwas beschäftigt, möchte ich erst einmal Sie fragen, bevor ich etwas sage:
- Wer von Ihnen ist der Überzeugung, dass eine Arbeitszeitregelung einen erheblichen, einen wahrnehmbaren oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf das pastorale Berufsbild haben würde?
- Wer von Ihnen würde für sich selbst als Pfarrperson eine Arbeitszeitregelung auf jeden Fall befürworten, auf keinen Fall befürworten – und bei wem hängt es davon ab, wie diese Regelung genau aussieht?
- Wer von Ihnen auf der anderen Seite als Kirchenmitglied oder auch Nichtkirchenmitglied würde sich wünschen, dass Pastor*innen mit ihrer Arbeitszeit bewusst nach einer bestimmten einheitlichen Regelung umgehen? (So jetzt mein Versuch einer allgemeinverständlichen Übersetzung von „Arbeitszeitregelung“)
- Und wer von Ihnen meint, dass eine Arbeitszeitregelung einen positiven, einen negativen oder keinen Einfluss auf die Nachwuchsgewinnung haben würde?